Die Kinderwohngruppe „Ostseestrolche" lebt in einem Einfamilienhaus mit Garten. Das wiederum befindet sich in der dörflichen Gemeinde Schuby im Kreis Schleswig-Flensburg. Die Stadt Kappeln und die Ostsee liegen in der Nähe, beide ca. 7 km entfernt. Das Nachbardorf Karby, das 1 km entfernt ist, hat ca. 700 Einwohner, eine gute Infrastruktur mit Arztpraxen, Möglichkeiten zur Krankengymnastik, einer Kirche sowie einem Bäcker und einem Krämerladen.
Das Gruppenhaus liegt zu ebener Erde, ist rollstuhlgerecht und verfügt über vier Einzelzimmer und zwei Doppelzimmer und somit über insgesamt acht Wohnplätze. Darüber hinaus steht ein Ausweichzimmer zur Verfügung. Die große Diele und das angrenzende geräumige Wohnzimmer bieten Platz für gemeinsame Mahlzeiten und für Spiel- und Freizeitaktivitäten. An den offenen Essraum ist die Küche angegliedert. Direkt daneben befindet sich der Bereich der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit einem Dienstzimmer, das gleichzeitig als Nachtbereitschaftszimmer dient und mit einem Duschbad ausgestattet ist. Weiterhin verfügt das Haus über ein Pflegebad und zwei weitere Sanitärräume für die Kinder und Jugendlichen. Der Dachboden, die Putzkammer und zwei Abstellräume bieten bei Bedarf genügend Stauraum.
Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen ein familienähnliches Wohn- und Lebensumfeld sowie ein überschaubares, persönlichkeitsförderndes und annehmendes Zuhause zu schaffen, in dem sie eine individuelle Unterstützung erhalten. In einem geschützten Rahmen sollen sie Sicherheit, Stabilität und Verlässlichkeit erfahren, die sie im Hinblick auf ihre individuelle Entwicklung benötigen.
Der maßgebende Erziehungsstil ist einerseits von Einfühlsamkeit und Empathie für die Situation und Belange der Kinder und Jugendlichen geprägt, andererseits von einer für sie überschaubaren und sich stets wiederholenden Konsequenz. Bei der Zimmergestaltung werden die Kinder und Jugendlichen, entsprechend ihren Wünschen und Möglichkeiten einbezogen. Die Dinge, die ihnen lieb und wert sind, dürfen sie gerne mitbringen, um sich in ihrem zweiten Zuhause wohlzufühlen. Das Übernehmen und Ausführen von im Gruppenalltag anfallenden Aufgaben erfolgt im Rahmen von Möglichkeiten und Fähigkeiten. Dazu gehört z. B. auch die Übernahme von kleinen Ämtern im Haushaltsbereich.
Neben der gezielten Förderung und individuellen Unterstützung im lebenspraktischen Bereich, in der Motorik, im Sozialverhalten und in der Kommunikation ist die Freizeitplanung und -gestaltung wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Jedes Kind / jeder Jugendliche kann nach seinen Möglichkeiten, Neigungen und Wünschen an Freizeitaktivitäten teilnehmen, wie z. B. dem heilpädagogischen Reiten, dem Schwimmen, der psychomotorischen Therapie oder der Gartenarbeit und vielem mehr. Er kann auch an Ausflügen teilnehmen oder sich der Segel-AG anschließen.
Gleichzeitig ist die Förderung so gestaltet, dass die Kinder und Jugendlichen soweit wie möglich ein Leben in der Gemeinschaft führen können. Alle Hilfen, Maßnahmen und Leistungen haben das Ziel, die Aufgaben der Eingliederungshilfe, wie im SGB XII vorgegeben, zu erfüllen, d. h. Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen die Teilnahme am Leben in der Gesellschaft und dem damit verbundenen Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen.
Der Schwerpunkt der heilpädagogischen Arbeit liegt in der Erweiterung der Sozial- und Handlungskompetenz der Kinder und Jugendlichen, der Ausweitung ihres Aktionsradius´ und der Unterstützung bei der Entwicklung einer eigenständigen und gefestigten Persönlichkeit. Ein fest geregelter, weitestgehend gleichbleibender und sich im steten Rhythmus wiederholender Tages- und Wochenablauf soll den Kindern und Jugendlichen eine feste Struktur, Sicherheit und Orientierung bieten.
Ein wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit ist die Zusammenarbeit mit den Eltern der Kinder und Jugendlichen. Sie werden in Rahmen ihrer Möglichkeiten in die Arbeit mit ihren Kindern einbezogen. Wir stehen allen Eltern, der in unseren Wohngruppen lebenden Kindern und Jugendlichen, als Ansprechpartner jederzeit zur Verfügung. Über einen allgemeinen telefonischen Austausch hinaus finden intensive Gespräche über die Besonderheiten und Fortschritte ihrer Kinder statt. Die Elternarbeit umfasst auch die Begleitung und Unterstützung bei Besuchen und Beurlaubungen. Die Teilnahme von Angehörigen an Außenaktivitäten ist gern gesehen. Der im Schwerbehindertenbereich bestehende Elternförderverein, der als Angehörigenbeirat fungiert, steht auch den Eltern der Kinder und Jugendlichen dieser Gruppen zur Verfügung.
Für eine ganzheitliche Entwicklungsförderung des einzelnen Kindes/Jugendlichen sind umfassende Lern- und Therapieangebote notwendig, was eine enge Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitern der Gruppe, externen Therapeuten und verschiedenen Fachärzten voraussetzt.
Therapeutische Angebote, wie z. B. Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie (auf der Basis von sensorischer Integration) finden bei Vorliegen ärztlicher Verordnungen in niedergelassenen Praxen der näheren Umgebung statt. Eine Zusammenarbeit besteht ggfs. zu den Therapeuten des Vereins „Hilfe für das autistische Kind“ sowie bei Bedarf mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Schleswig.
Im Rahmen der schulischen Betreuung besteht die Möglichkeit zur zusätzlichen Sprachheilförderung durch eine Sprachheiltherapeutin und zur ergänzenden Physiotherapie durch Schüler der Schule für Physiotherapie Damp, zu der ein Kooperationsvertrag besteht.
Bereichsleitung
Frau Claudia Lamarti
Mehlbydiek 23
24376 Kappeln
☎ +49 46 42 91 44 470
🖷 +49 46 42 91 44 594
✉clamarti@st-nicolaiheim.de